Verantwortliche in tierhaltenden Betrieben fordern mehr Digitalisierung beim Aufbau überbetrieblicher Biosicherheitssysteme!
Die ersten Zwischenergebnisse der im Juni gestarteten EQA-Umfrage „Pandemien als Krisenauslöser in Veredlungsregionen“ zeigen, dass trotz Erntezeit 96% der Antworten von Befragten aus tierhaltenden Betrieben kamen. Die Umfrage richtet sich aber auch an die Zielgruppe beratende Personen in Unternehmen und Verbänden, die sich mit der Gesund-Erhaltung von Tierbeständen beschäftigen. Von ihnen haben sich bislang nur wenige an der Online-Befragung beteiligt.
Bezogen auf Schweine- Rinder-, Geflügel- und/oder Schafe haltende Unternehmen sind über 3000 Ausbildungsbetriebe deutschlandweit per Mail angeschrieben worden. Dabei handelt es sich sowohl um konventionell wirtschaftende als auch Bio-Betriebe. Ein Großteil dieser Befragten betrachtet digitale Werkzeuge wie den derzeit eingeführten digitalen Lieferschein, Online-Suchplattformen für Fortbildungen und Spezialberatung aber auch aus anderen EU-Ländern bekannte digital vernetzte Waschstraßen für Transportfahrzeuge Tiere oder Futtermittel als wichtige Bausteine zur Verbesserung überbetrieblicher Abläufe der Biosicherheit. Die Prävention von Tierseuchen wird als ein aufeinander abgestimmtes Zusammenspiel einzel- und überbetrieblicher Biosicherheitssysteme von Marktpartnern in einer Veredlungsregion – also als Gemeinschaftsleistung – gesehen.
38% der Antwortenden geben an, ein einzelbetriebliches Biosicherheitssystem eingeführt zu haben oder sich gerade im Aufbau eines solchen Systems zu befinden. Diese Zahl unterstreicht die Motivation von Verantwortlichen tierhaltender Betriebe, deutlich mehr in Tiergesundheit und Prävention sowie moderne Technologien zu investieren als noch vor Jahren.
Insbesondere digitale Lösungen wie der digitale Nachweis von Zukäufen und Verkäufen über den Q-Farm HUB mit seiner Funktionalität digitaler Lieferschein (56%) , aber auch E-Learning-Angebote und Schulungsvideos werden von 60% der Landwirte und Landwirtinnen als äußerst nützlich eingestuft. Diese Tools helfen nicht nur dabei, das Tag-für Tag Management im Betrieb effizienter zu gestalten, sondern unterstützen auch die Einhaltung strenger gesetzlicher Regelungen zur Biosicherheit.
Da die Getreideernte nun abgeschlossen ist, sich jedoch die Afrikanische Schweinepest (ASP) und die Blauzungenkrankheit weiterhin rasant ausbreiten, ist die Nachfrage nach weiteren Ergebnissen aus der empirischen Studie groß. Deshalb verlängert EQA die Online-Umfrage noch bis Ende September.
Damit besteht die Gelegenheit, über die Verantwortlichen aus tierhaltenden Betrieben auch Berater und Beraterinnen zu motivieren, sich an der Meinungsumfrage zu beteiligen.
Möglichst viele und unterschiedliche Meinungen sind angesichts der angespannten Tierseuchen-Lage entscheidend, um ein umfassendes Bild zu praxisrelevanten einzel- und überbetrieblicher Biosicherheitsmaßnahmen zu erhalten. Biosicherheit und Krisenprävention gehören zu einer der wichtigsten Public-Private-Partnership Aufgaben in Veredlungsregionen, für die nach wie vor zu wenig personelle und finanzielle Ressourcen zur Verfügung stehen.