Nach der Einigung der Europäischen Union über ein Freihandelsabkommen mit dem südamerikanischen Staatenbund MERCOSUR kritisieren die EU-Landwirte die Einigung. Sie verweisen auf die Ungleichheit, die in der Produktionsweise landwirtschaftlicher Güter herrscht: Während die deutschen und europäischen Landwirte hohe Standards bei Antibiotikaeinsatz, Pflanzenschutzmittel, Tierschutz, Tierwohl, Umwelt und bezüglich des Klimaschutzes einhalten müssen, gibt es in Südamerika weniger strenge Vorgaben.
EQAsce hat bereits kritisiert, dass unterschiedliche Standards auf dem Weltmarkt den Wettbewerb verzerren. Die europäische Bildungsgenossenschaft arbeitet deswegen mit Hochdruck daran, Standards international zu harmonisieren und die Vorgaben über Qualifikationsprogramme zu vermitteln. Der Präsident der COPA-COGECA, Thomas Magnusson, der alle Landwirte der EU in Brüssel vertritt, hat auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin bei der EQAsce-Diskussion zum Thema „Verantwortung“ die unterschiedlichen Standards kritisiert: Denn diese Vorgaben ändern nichts am Tierwohl, solange Hühner, Schweine und Rinder aus Ländern mit niedrigeren Standards importiert werden. Ein ähnliches Vorgehen befürchten die Bauern nach dem Freihandelsabkommen auch und fürchten um ihre Marktposition. Das 2017 gegründete thematische Universitätsnetzwerk – TUNEQA – arbeitet derzeit mit den Standardgebern GlobalG.A.P. und IFS mit Hochdruck daran, Qualifizierungsstandards weltweit zu harmonisieren.