EQA hat am 18.10.2022 mitdiskutiert: Die Marketinggesellschaft der niedersächsischen Land- und Ernährungswirtschaft e. V. und das Zentrum für nachhaltige Unternehmensführung (ZNU) haben die ersten Ergebnisse aus der Studie „Anforderungen an niedersächsische Lebensmittelhersteller zu Nachhaltigkeitskriterien europäischer Importeure und Lebensmitteleinzelhändler – mit Fallstudie Niederlande“ vorgestellt.
Erste Ergebnisse zeigen, dass im Bereich der Umweltthemen recyclingfähige Verpackungen, nachhaltige Produktlabel und Klimaneutralität sowohl bei niederländischen Händlern als auch bei deutschen Lebensmittelherstellern von großer Bedeutung sind. Unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten spielen laut Umfrageergebnissen die faire Entlohnung, Nachhaltigkeitsberichte und gesellschaftliche Einflussnahme in den Niederlanden eine größere Rolle. Auch soziale Themen scheinen in den Niederlanden einen höheren Stellenwert zu haben. Letztendlich waren sich sowohl deutsche Lebensmittelproduzenten als auch niederländische Händler und die anwesenden Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik einig: Das Thema Nachhaltigkeit wird auch im Export eine noch stärkere Relevanz bekommen.
Die vorgestellte Studie basiert auf einer Umfrage im Sommer 2022. 39 deutsche Exporteure und 14 Importeure und Lebensmitteleinzelhändler in den Niederlanden wurden befragt. Themen wie Umwelt, Verpackungs-Recycling, Nachhaltige Produktlabel und Klimaneutralität sind allen Befragten wichtig, doch faire Entlohnung, Nachhaltigkeitsberichterstattung, gesellschaftliche Einflussnahme und soziale Themen stehen in niederländischen Unternehmen noch höher im Kurs als bei ihren deutschen Geschäftspartnern. Qualitätsstandards mit Siegel wie Fairtrade, Rainforest Alliance, Halal und der Nutri-Score spielen für niederländische Handelspartner eine größere Rolle als für die deutschen Hersteller.
Die Veranstaltung zeigte: Das Thema Nachhaltigkeit wird im internationalen Warenaustausch eine noch stärkere Relevanz bekommen, als es ohnehin schon hat.
Der Endbericht mit Handlungsempfehlungen für Wirtschaft, Politik und Verbände erscheint im Dezember 2022.