Bei einem hybriden Synergien-Workshop sind bei DigitalHUB in Bonn engagierte Netzwerkmitglieder aus Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz in der letzten Woche zu einem weiteren Arbeitstreffen zusammengekommen. Dazu hatten EQAsce – ein Spinn-off der Universität Bonn – die Wirtschaftsförderung Bonn und der Projektträger DLR eingeladen.
Die Veranstalter arbeiten seit der Flutkatastrophe 2021 bereits bezogen auf zahlreiche, unterschiedliche Handlungsfelder vor Ort zusammen. Der im November 2022 gestartete Runde Tisch Neue grenzübergreifende Strukturen im >> Public-Private Partnership Krisenmanagement gehört dazu. Beteiligt sind daran auch die Wirtschaftsförderung Rhein-Sieg und Ahrweiler, Mitglieder der agrarischen Netzwerke GIQS e.V. und Bonn.realis e.V. sowie der Initiative Modellregion Wiederaufbau und Resilienz >> WiR. Gemeinsam konzentriert sich die länderübergreifende Expertenrunde auf das Erarbeiten von Vorschlägen für Zukunftsperspektiven in der Entwicklung der Cluster- Region.
Dabei geht es zunächst auch um mehr Sichtbarkeit für die in den letzten zwei Krisenjahren gewonnene Innovationskraft der Wirtschafts- und Wissenschaftsregion Bonn-Rhein-Sieg-Ahrweiler. Geprägt war die regionale Standortentwicklung in den Jahrzehnten zuvor vor allem durch den Erhalt und die Schaffung neuer Verwaltungseinheiten aufgrund des Bonn-Berlin-Gesetzes und die Übernahme wichtiger Funktionen als Bundes- und UN-Stadt.
Weitere Synergien-Potentiale und konkrete Ziele
Die Beteiligten am Synergien- Workshop sehen für die Zukunft der Region noch weitere, bislang zu wenig beachtete Potentiale. Dies sind die Synergien zwischen den ab 2023 gestarteten Programmen der EU-Forschungsförderung Horizon Europe und der EU-Strukturförderung. Beide sollen für die bestehenden Netzwerke zukünftig noch besser ausgeschöpft werden, als dies bislang der Fall war. Hierzu bedarf es allerdings stärkerer politischer und finanzieller Unterstützung der etablierten Netzwerkstrukturen, so die Sprecherin der Initiative Modellregion WiR, Prof. Dr. Brigitte Petersen. Erst dann kann es gelingen, die drei drängenden Aufgabenfelder: Beschleunigung der digitalen Transformation, Umsetzung einer konsequenten One Health Strategie und eines innovativen Public-Private-Partnership Krisenmanagements als Cluster-Region voranzutreiben. Dabei kann bereits heute auf ein Bündel von Expertise und Kompetenzen in der Einwerbung von Mitteln und ehrenamtlichem Engagement aufgebaut werden.
Als Ergebnis des Workshops sind hierzu zwei wichtige Etappenziele festgelegt worden:
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- Die Umsetzung des Vorschlags der Etablierung eines gemeinsamen Cluster Managements für die bestehenden Netzwerke und Initiativen
- Mit Unterstützung der Landesregierungen und den Europaabgeordneten den Weg zur EU-Auszeichnung European Regional Innovation Valley (ERIV) der Wirtschafts- und Wissenschafts-Region Bonn-Rhein-Sieg-Ahrweiler einzuschlagen
Die Beteiligten des Workshops waren sich einig: Die historische Flutkatastrophe im Juli 2021 hat nicht nur entscheidende Impulse für die Entwicklung von für das Krisenmanagement dringend erforderlichen High-Tech-Innovationen in Gang gesetzt. Gleichzeitig gewinnt die Region Bonn-Rhein-Sieg-Ahrweiler im derzeitigen multiplen Krisengeschehen einen Modellcharakter für Wiederaufbau und Resilienz für viele agrarisch geprägte Gebiete und damit die Daseinsvorsorge in Europa und weltweit.