EQAsce spricht heute mit der Master-Absolventin Julia Boothe, die im Rahmen ihres Studiums an der Universität Bonn die Zusatzqualifikation zum „Quality System Manager Junior“ gemacht hat. Sie verrät uns, wie ihr dieser Abschluss geholfen hat, wovon sie profitieren konnte und was sie in ihrer Karriere noch vor hat.
EQAsce: Sie haben während Ihres Studiums die Ausbildung zum „Quality System Manager Junior“ gemacht, und dabei ein außeruniversitäres Praktikum absolviert. Wo waren Sie und warum haben Sie sich für genau dieses Praktikum entschieden?
JB: Genau genommen habe ich zwei Praktika absolviert: Das erste Praktikum fand bei der REWE Group statt. Dort arbeitete ich im Qualitätsmanagement und begleitete interne Audits. Anschließend arbeitete ich bei der Zertifizierungsgesellschaft AGRIZERT, wo ich letztlich auch die Idee zum Thema meiner Masterarbeit fand. Dadurch hatte ich den Vorteil, dass ich jederzeit einen Ansprechpartner vor Ort hatte.
EQAsce: Was haben Sie genau gemacht und welche Studieninhalte konnten Sie da anwenden?
JB: Ich war als Team-Assistentin im Bereich „Lebensmittel“ eingesetzt. Dort hatte ich die Möglichkeit mein in den Vorlesungen erlangtes theoretisches Wissen aus dem Bereich der Zertifizierungen in der Praxis kennenzulernen. Zu meinen Aufgaben gehörten unter anderem die Auditorenbeauftragung, Zusammenstellung von Dokumenten sowie ständiger Kontakt zu Kunden. Unterschiedlichste Themen der Module, die ich in der Uni besucht habe, konnte ich in meinem Arbeitsalltag wiederfinden.
Aus diesen Aufgaben ergab sich letztendlich auch das Thema für meine Masterarbeit.
EQAsce: Und das hatte mit Schulungsmaterial für kombinierte Audits QS/IFS zu tun…
JB: Genau. Während meiner Arbeit habe ich festgestellt, dass Unternehmen immer häufiger kombinierte Audits benötigen. Der Einzelhandel fordert mittlerweile eine Zertifizierung nach mehreren Standards, weshalb sich die Unternehmen dafür entscheiden ein Audit zum Beispiel nach IFS und QS zu kombinieren, um dadurch Zeit und Kosten zu sparen. Weiterhin habe ich gemerkt, dass ich immer wieder die gleichen Fragen von den Kunden beantworten musste. Daraus entstand die Überlegung eine Schulung zu gestalten, welche ebendiese Themen behandelt.
EQAsce: Sie haben sich also schon während des Studiums für die Zusatzausbildung entschieden. Wie ist es dazu gekommen und wie bewerten Sie diesen Schritt jetzt?
JB: Das war definitiv die richtige Entscheidung für mich. Zum einen wurden mir einige der Module, welche ich in der Uni belegt hatte, für die Zusatzausbildung zum Quality System Manager Junior angerechnet, wodurch ich Zeit sparen konnte. Zum anderen habe ich mit Hilfe der zu belegenden Module wie zum Beispiel „Qualitätsmanagement“ viel über die Ernährungswirtschaft sowie Zertifizierungssysteme gelernt.
EQAsce: Wie sind Sie denn auf die Möglichkeit dieser Zusatzqualifikation gekommen?
JB: Ich habe schon bevor ich mich auf das Masterstudium an der Universität Bonn beworben habe entsprechende Informationen im Internet gefunden. Das hörte sich so interessant an, dass dies einer der Gründe wurde, warum ich mich dann auch tatsächlich an der Universität Bonn für den Masterstudiengang eingeschrieben habe. Während des Studiums habe ich zusätzlich eine Informationsveranstaltung von Prof. Dr. Petersen besucht, in der alle Einzelheiten noch einmal erklärt wurden.
EQAsce: Mit dem Quality System Manager Junior haben Sie die erste Stufe von mehreren erreicht. Gibt es im Sinne des „Lebenslangen Lernen Konzepts“ Spezialgebiete, in denen Sie sich weiterbilden möchten?
JB: Definitiv. Meiner Meinung nach wird insbesondere das Krisenmanagement weltweit immer mehr an Bedeutung gewinnen und demnach gut ausgebildete Fachleute benötigen. Daher ist dieses Thema sicherlich unter anderem ein interessanter Bereich, der für mich für Weiterbildungen in Frage kommt. Durch ständige Weiterentwicklungen ist ein lebenslanges Lernen ohnehin sehr wichtig.
EQAsce: Für dieses Konzept wird aktuell ein digitaler Begleiter entwickelt, die „Digital Academic Career Card“ – eine personalisierte Schnittstelle, die jederzeit Zugang zu allen Abschlüssen, Zertifikaten und Qualifizierungsnachweisen bietet, die in einer Blockchain gespeichert werden. Die Karte im Scheckkarten-Format kann man immer dabeihaben – was halten Sie von dieser Entwicklung und für das Feld der Auditierenden, ist das eine praktische Einrichtung?
JB: Ich denke, das ist eine gute Entwicklung. Eine Digitalisierung findet in fast jedem Bereich statt und ist aufgrund der mittlerweile benötigten hohen Datenmasse sicherlich vom Vorteil. Beispielsweise könnte eine „Digital Academic Career Card“ im mittlerweile fast ausschließlich online betriebenen Bewerbermanagement dabei helfen, einen umfassenden Überblick über die Kandidaten und deren Qualifikationen zu erlangen. Ebenso könnte ich mir dieses System für Audits vorstellen. Auch die Standardgeber ersetzen immer häufiger Papierdokumente durch digitale Vorgänge mit Apps und Datenbanken, weshalb eine digitale Karte sicherlich zeitgemäß ist.